Onboarding Tipps: Pures Employee Experience – Der ultimative Ratgeber

  1. Onboarding – Summary
  2. Warum ist Onboarding so wichtig?
  3. Employee Experience – Motivations- und Loyalitäts-Push 
  4. Wann beginnt Onboarding? Die 3 Phasen
  5. Methoden & Tools | Warm welcome – Onboarding boxen
  6. Onboarding-Bereiche
  7. Einrichtung des Arbeitsplatzes
  8. Expertentipps aus der Praxis – Martin Reckel
  9. Onboarding – kann ich mir die Kosten auch sparen?
  10. Die Do´s and Dont´s beim Onboarding
  11. Was bringt Unternehmen gezieltes Onboarding für das Recruting?
  12. Onboarding in Zahlen
  13. Fazit

SPECIAL

  • Onboarding Checkliste – PDF-Download (coming soon)

(Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet und das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen  gelten gleichermaßen für beide Geschlechter.)

1 | Onboarding Summary

“Onboarding – das ist weit mehr als einen Arbeitsplatz und einen PC am ersten Arbeitstag zu bekommen und den Kollegen freundlich die Hand zu schütteln…”

Der Begriff Onboarding kommt aus dem Englischen, steht für „taking on board” und beschreibt einen systematischen Prozess, neue Mitarbeiter in ein bestehendes Team einzugliedern. Denn ebenso wie im privaten, ist es auch im beruflichen Umfeld wichtig, einen guten ersten Eindruck zu machen. Durch diese Maßnahmen gelingt es Unternehmen, neue Mitarbeiter schneller zu integrieren und an das Arbeitsumfeld zu gewöhnen.

2 | Warum ist Onboarding so wichtig?

In Zeiten des Fachkräftemangels, gewinnt das Onboarding immer mehr an Bedeutung, denn durch die zunehmende Mobilität, sind Arbeitnehmer flexibler und können schneller den Arbeitsplatz wechseln. Deswegen ist es essentiell wichtig, neue Fachkräfte direkt zu Beginn der Tätigkeit an das Unternehmen zu binden. Laut einer Statistik, hat jeder dritte Mitarbeiter bereits einmal in der Probezeit gekündigt oder spielt schon in der Anfangsphase mit dem Gedanken, das Unternehmen zu verlassen. 

Ein gezieltes Onboarding, kann dem entgegenwirken und Unstimmigkeiten oder eventuelle Unsicherheiten ausräumen. Ein Mitarbeiter der mit den Kollegen und der Unternehmenskultur vertraut ist, gewinnt schnell an Selbstvertrauen und kann sich gut mit dem Unternehmen identifizieren. Dadurch verhindern Sie eine Kündigung und die dadurch entstehenden Kosten für den kostspieligen Bewerbungsprozess und den Produktivitätsverlust.

3 | Onboarding als Teil der gesamten Employee Experience – Motivations- und Loyalitäts-Push

Durch gezieltes und systematisches Onboarding, können Fachkräfte schnell und effektiv eingesetzt werden. Mitarbeiter, die sich mit dem Unternehmen identifizieren können, sind motivierter, bringen dauerhaft mehr Performance und gehen über die gesteckten Ziele hinaus. Durch ein hohes Maß an Wertschätzung und der Möglichkeit sich als Teil des Unternehmens einzubringen, wird das Zugehörigkeitsgefühl verstärkt. Onboarding ist ein wertvolles Tool, um die Performance langfristig zu steigern.

Employee Experience

Wir definieren Employee Experience so, dass wir die Welt mit den Augen unserer Mitarbeiter sehen, in Verbindung bleiben und uns ihrer wichtigsten Meilensteine bewusst sind. Unser Ziel ist es, überzeugende Alltagserfahrungen zu schaffen und diese Kultur allen bestehenden Mitarbeitern und sogar Bewerbern zu vermitteln.

Employee Experience ist die Summe all dessen, was ein Mitarbeiter während seiner Verbindung mit dem Unternehmen erlebt – jede Interaktion eines Mitarbeiters, vom ersten Kontakt als potenzieller Mitarbeiter bis zur letzten Interaktion nach dem Ende des Arbeitsverhältnisses.

Es handelt sich um eine strategische Initiative, deren Ziel weit darüber hinausgeht, die Beschäftigung unterhaltsamer und angenehmer zu gestalten. Sie beinhaltet die Gestaltung und Bereitstellung unverwechselbarer Erlebnisse für die Mitarbeiter, die auf unsere Unternehmenskultur abgestimmt sind.

Doch es geht weit darüber hinaus. Wir managen aktiv die Herstellung eines besseren Engagements, sowie die Schaffung von Räumen und Arbeitsplätzen, die die Kultur fördern, sowie die Schnittstellen zur HR-IT.

Onboarding bedeutet Wertschätzung

Nur ein Mitarbeiter der Respekt und Wertschätzung erfährt, kann sich richtig entfalten und das volle Potenzial ausschöpfen. Deswegen ist es wichtig, Mitarbeiter nicht direkt in die Arbeit zu stürzen, sondern schrittweise an die neue Tätigkeit heranzuführen und sich regelmäßig Feedback einzuholen.

“Wertschätzung kann man nicht kaufen.”

Gründe warum Mitarbeiter wirklich ein Unternehmen wieder verlassen gibt es nur eine echte Handvoll. Mangelnde Wertschätzung ist ein Klassiker und trotzdem immer noch so brandaktuell wie nie zuvor. 

“Wertschätzung = kostenlos!”

FührungsARBEIT ist zum guten Teil auch auf die Mitarbeiter einzugehen und auch für Sie da zu sein, und dies nicht im physischen Aspekt. 

Erfolgreiche Führungskräfte sind umgeben von motivierten Teams. Mitarbeitern die Spass an der Arbeit an Projekten haben, füreinander da sind, und dies hochmotiviert. 

Menschen lieben es wahrgenommen zu werden, dies haben unzählige Studien dargelegt. Bereits im Kindesalter ist es die Gier nach der Anerkennung der Eltern und nächsten Umgebung. Dies setzt sich unbewusst im späteren Arbeitsalltag fort.

4 | Wann beginnt Onboarding?

Onboarding beginnt in der Preboarding-Phase, also schon weit vor dem ersten Arbeitstag. Bereits hier ist es wichtig den Mitarbeiter abzuholen, mit Informationen zu versorgen und bei Rückfragen erreichbar zu sein. Durch das Onboarding in der Anfangsphase bekommt die neue Fachkraft ein Gefühl von Wertschätzung und Sicherheit.

Auch in privaten Angelegenheiten, wie der Suche nach einer Wohnung oder Kinderbetreuung, kann das Unternehmen im Vorfeld Unterstützung anbieten.

Stellen Sie Ihren Mitarbeitern schon vor dem ersten Arbeitstag einen Guide zur Verfügung:

  • Wo findet er was in einer für ihn fremden Stadt. Besonders bei ausländischen Fachkräften steigert dies die Bereitschaft sich auf eine neue Umgebung einzulassen. 
  • Was ist in in unserem Land zu beachten
  • Wo findet er nützliche Adressen und Ansprechpartner für den Umzug und 
  • Wie funktioniert das mit dem Mietverhältnis in Deutschland…

Phasen des Onboardings

Phase 1 – Preboarding

Die Preboarding Phase beginnt mit der Unterschrift des Arbeitsvertrages, also noch vor Beginn des Jobs. In dieser Phase erhält der neue Mitarbeiter alle Unterlagen, die anfängliche Fragen klären und Unsicherheiten nehmen. Stellen Sie dem Neuankömmling einen persönlichen Ansprechpartner zur Seite, der bei eventuellen Anfragen jederzeit erreichbar ist. Auch das ist ein Zeichen der Wertschätzung.

“Digital, per moderner Onboarding App, lässt sich in dieser Phase bereits eine gute Bindung von der Firma und von seinem späteren Team zu jedem neuen Mitarbeiter aufbauen, dies völlig unabhängig von Ort und Sprache”

Stellen Sie zudem eine Agenda des ersten Arbeitstages und einen Plan der Räumlichkeiten zusammen, damit sich die neue Fachkraft gut auf den ersten Arbeitstag vorbereiten kann und sich sicher fühlt.

Im Unternehmen selbst, wird in der Preboarding-Phase parallel der Arbeitsplatz vorbereitet und der Mail-Account, sowie Zugänge zu benötigten Tools eingerichtet. So kann sich der neue Mitarbeiter direkt mit einem funktionstüchtigen System vertraut machen.

Onboarding - Willkommensgruß

Phase 2 – Begrüßung

Der erste Arbeitstag ist besonders spannend und aufregend. Der neue Mitarbeiter trifft auf eine neue Arbeitsumgebung und neue Kollegen. Daher ist es wichtig, den ersten Tag im Job ruhig und gelassen anzugehen und der neuen Fachkraft Zeit zur Orientierung zu geben. 

Es bietet sich ein kleiner Rundgang durch die Räumlichkeiten an, damit der neue Mitarbeiter alle wichtigen Anlaufpunkte zur Kenntnis nimmt. Auch eine Vorstellung bei den Kollegen und die Erläuterung der einzelnen Tätigkeitsbereiche dürfen nicht ausgelassen werden. So können Kontakte geknüpft werden, die für eine schnellere Eingliederung ins Team sorgen.

“Geschäftsführung und Führungskräfte sind die wesentlichen Botschafter”

Zeit ist kostbar, aber es gibt keine zweite Gelegenheit für einen guten ersten Eindruck. Firmen sollten am ersten/zweiten Arbeitstag viel in die neuen Mitarbeiter investieren, die Anwesenheit von Führungskräften ist dabei besonders relevant. Sie verkörpern die Visionen, das Potential und die Kultur wie niemand anderes. Führung kommt von vorausgehen (denken) – mit ihnen identifizieren sich Mitarbeiter, wie eindrucksvoll Firmen wie Apple oder Tesla beweisen.

An seinem Arbeitsplatz erhält der Mitarbeiter alle notwendigen Materialien und Daten, wie Passwörter, Schlüssel und einen vorkonfigurierten PC. Stellen Sie auch hier einen Ansprechpartner zur Verfügung, für den Fall dass technische Probleme auftreten.

Phase 3 – Einführung / Integration

In dieser Phase hat der neue Mitarbeiter bereits alle Arbeitsabläufe, Kollegen und die Unternehmenskultur kennengelernt und sich eingelebt. Jetzt geht es darum, die Bindung zu vertiefen und zu festigen. Dazu können sich bestimmte Teambuilding-Maßnahmen oder Workshops mit anderen Mitarbeitern als besonders wertvoll erweisen. Die Integration der neuen Fachkraft in Arbeitsgruppen oder die Beteiligung an Projekten, verstärkt das Gefühl der Zugehörigkeit.

“Wer ist Dein Buddy?”

Verschiedenste Buddysysteme bieten sich je nach Firmenstruktur an und ermöglichen es neuen Mitarbeitern sich mit erfahrenen Kollegen auf einer wachsenden, sehr persönlichen Ebene direkt auszutauschen. Je nach System über Abteilungssilos und Fachzugehörigkeiten hinweg, bieten sie Orientierung, vermitteln schnell die wahre Firmenkultur und ermöglichen jegliche Rückfragen in einer geschützten Atmosphäre.

Ebenso wichtig ist es als Unternehmen fortlaufend Feedback der neuen Mitarbeiter einzuholen. Das zeigt nicht nur Wertschätzung und die Bemühung um das Wohlergehen der Angestellten, sondern bringt Unternehmen immer wieder auf den aktuellen Stand und kann Kündigungen im Vorfeld abfedern.

Setzen Sie standardisierte Umfragen ein

  • nach dem Onboarding
  • nach 30 Tagen 
  • nach 90 Tagen
  • nach der Probezeit

Automatisierte Survey-Tools ermöglichen Ihnen ein genaues monitoring des Befindens von neuen Mitarbeitern und aufgrund der anonymität ungeschminktes Feedback Ihres gesamten Employee Experience Prozesses.

5 | Methoden und Tools des Onboardings

Einem HR-Manager eines Unternehmens, stehen heutzutage eine große Auswahl an Onboarding Methoden und Tools zur Verfügung. So ist es in vielen Unternehmen üblich, dass neue Mitarbeiter eine kleine Aufmerksamkeit in Form eines Willkommensgeschenkes erhalten. Es hat sich herausgestellt, dass vor allem besondere, individuell auf das Unternehmen abgestimmte Onboarding-Boxen, besonders effektiv sind und im Gesamtkonzept des Employer Brandings eine große Wirkung entfalten.

Was ist gutes Onboarding?
Warm welcome – Onboarding boxen zur Steigerung der Loyalität

Ein wichtiges Tool im Werkzeugkasten des Onboardings sind Willkommensgeschenke. Neben den klassischen Geschenken zum Einstand, gibt es mittlerweile Boxen, die speziell für das perfekte Onboarding-Erlebnis und Employer-Branding konzipiert werden – Onboarding Boxen. Hierbei haben Unternehmen die Möglichkeit, sowohl den Inhalt, als auch die Verpackung individuell zu branden und auf das Unternehmen abzustimmen. Die hochwertigen Boxen werden mit besonderen Produkten bestückt.

Comfort Onboarding – Magnetbox

Basic Onboarding – Faltkarton

Premium Onboarding – Stülpdeckelkarton

Besonders beliebt sind Produkte, die in den Arbeitsalltag integriert, aber auch privat genutzt werden können. Ein Kaffeebecher, ein Notizbuch oder eine Powerbank, verziert mit dem Unternehmensbranding. Glückliche und loyale Mitarbeiter, die stolz sind Teil eines Unternehmens zu sein, zeigen dies auch gerne öffentlich.

Mit individuellen Onboarding Boxen stärken Unternehmen die eigene Marke. Dies wirkt sich nicht nur auf die interne Kommunikation aus, sondern langfristig auch auf das Employer Branding und die Außendarstellung und Positionierung als attraktiver Arbeitgeber.

Fortlaufendes Onboarding / Mitarbeiterbindung

Mit der Übergabe von Schlüssel und Zugangsdaten zu sämtlichen Programmen ist der Onboarding Prozess noch lange nicht abgeschlossen. In den nächsten Wochen und Monaten wird sich zeigen, wie gut sich der neue Mitarbeiter im Unternehmen zurechtfindet. Eine gute Einarbeitung und die soziale Integration sind wichtig für das Wohlbefinden der “Neuen”.

Wie sollte ein Onboarding aussehen?

Wichtig ist unter anderem, dass der Mitarbeiter jederzeit einen persönlichen Ansprechpartner für alle anfallenden Aufgaben hat. Denn so können komplexe Aufgabenstellungen besprochen werden. Oft führt ein Verständnisfehler dazu dass Aufgaben grob bearbeitet oder in Gänze neu durchgeführt werden müssen. Das ist für jeden Mitarbeiter mehr als demotivierend. Siehe Buddy-Systeme.

In diesem Zeitraum ergeben sich vielfältige Möglichkeiten der sozialen Integration und des regen Austausches auf beruflicher und privater Ebene zwischen den Kollegen. So wird der kollegiale Zusammenhalt gefördert und der Wohlfühlfaktor steigt.

Die ersten Tage und Wochen in einem Job sind erfahrungsgemäß voller Eindrücke und Informationen, neuer Fachthemen, Ansprechpartner und gehen schnell, sehr schnell vorbei. Eine Firma sollte bewusst auf zu viel Informationen verzichten.

Besonders ab der 4 Woche sollten dann wiederum relevante Pflicht- und Freiwillige Informationsveranstaltungen angeboten werden. Dies können u.a. 

  • Tiefere Einblicke in die Dienstleistung oder Produkte sein,
  • Was geschieht in der Entwicklung zukünftiger Produkte und Dienstleistungen,
  • Wie sieht die Produktion aus,
  • Wie ist die Firma im Ausland aufgestellt
  • … usw.

“Hintergrundinformationen und Einblicke in die Vision bauen eine tiefe Bindungen und Identifikation von Mitarbeitern auf.”

Regelmäßiges Feedback einholen verhindert Kündigungen

Es sind nicht immer die schwerwiegenden Probleme, die für unbehagen bei Mitarbeitern sorgen und zu einer Kündigung führen. Oft sind es ganz rudimentäre Dinge, die dem Mitarbeiter schon länger ein Dorn im Auge sind, aber nie wirklich zur Sprache kamen. Daher ist es wichtig, sich fortlaufend über das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu informieren und regelmäßig Feedback einzuholen. Diese wertvollen Rückmeldungen können Unternehmen nutzen, um Prozesse in Zukunft zu optimieren und das Onboarding für neue Mitarbeiter anzupassen.

“Führung ist für mich, meine Mitarbeiter wirklich zu kennen, fachlich und privat. Dafür investiere ich gerne meine Arbeitszeit.”

6 | Onboarding-Bereiche: Fachlich, Sozial, Kulturell

Fachlich

Die neue Fachkraft wird entsprechend der Kenntnisse und Fähigkeiten eingesetzt und ist weder überfordert, noch unterfordert. Bei Fragen steht jederzeit ein Ansprechpartner zur Verfügung.

Sozial

Der Mitarbeiter wird  in der Mittagspause, bei Team-Meetings und anderen Events in das Team integriert und fühlt sich schon nach wenigen Wochen wohl und als vollwertiges Teammitglied.

Kulturell

Der neue Mitarbeiter kann sich mit der Unternehmenskultur und der Philosophie des identifizieren und steht hinter den Grundsätzen des Unternehmens.

Onboarding - Arbeitsplatz einrichten

7 | Einrichtung des Arbeitsplatzes

Ein professionell eingerichteter und komfortabler Arbeitsplatz gehört zu den Grundlagen für einen erfolgreichen Start im Unternehmen. Technische Probleme, fehlende Hard- oder Software oder eine Fehlermeldung bei der Verbindung mit dem Firmenserver können den guten ersten Eindruck trüben, für Verunsicherung sorgen und die Produktivität hemmen. Demotivierte Mitarbeiter tendieren zudem schneller dazu, eine Kündigung einzureichen.

Darum sollte der Arbeitsplatz ordentlich eingerichtet und getestet werden. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass sich der neue Mitarbeiter direkt zurechtfindet und durchstarten kann. Es bietet sich daher an, vorab eine Checkliste zu erstellen, mit der alle Komponenten geprüft werden können.

“Das berühmte i-Tüpfelchen  – der Arbeitsplatz wird vom Team individuell geschmückt als besonderer Willkommensgruß.”

Checkliste zur Einrichtung neuer Arbeitsplätze:

  • Büromöbel: Sind Schreibtisch und Bürostuhl vorhanden und komfortabel?
  • Büroutensilien: Sind alle notwendigen Büroutensilien vorhanden?
  • Steht die benötigte Hard- und Software zur Verfügung?
  • Funktionieren Hard- und Software und sind direkt einsatzbereit?
  • Funktionieren die Logins für E-Mail, SAP, Server usw.?
  • Ist ein Ansprechpartner für eventuelle technische Probleme vor Ort?
  • Liegen sämtliche Arbeitsunterlagen, Dokumente und Zugänge bereit?
  • Wurde ein kleines Willkommensgeschenk (Onboarding Box) organisiert?

8 | Experten-Tipps von Martin Reckel

Martin Reckel - Onboarding Experte

Martin Reckel arbeitet seit  25 Jahren als agiler internationaler HR Manager, Führungskraft und Projektleiter, sowohl in StartUp- Strukturen, als auch dem Mittelstand und Konzernen, in einem breiten Branchenmix, der E-Commerce, B2B sowie B2C umfasst.

www.5basics.de

Auszüge aus seinen Expertentipps:

  1. Firmen und Mitarbeiter sollten sich authentisch darstellen
    a.) während aller Recruitingkontakte und  b.) vor allem auch während des eigentlichen Onboardings.

  2. Die reale Firmenkultur sollte neuen Mitarbeitern von Anfang an vermittelt und spürbar gemacht werden, nicht die Wunschvorstellungen der Soll-Kultur die meist auf Plakaten gezeigt wird.

  3. Geschäftsführung und Führungskräfte sollten sich unbedingt einbringen, sich Zeit nehmen für die neuen Mitarbeiter und dies vom ersten Onboarding Tag an.

  4. Onboarding – das ist nicht der erste Arbeitstag, der Prozess eines guten umfassenden geplanten Onboardings beginnt viel früher.

  5. Zeit ist Geld…., aber ein professionelles Grund-Onboarding sollte ca. 1,5-2 Tage dauern und dann in weiteren kleinen Veranstaltungen und Trainings fortgeführt werden. Die spätere wesentlich höhere Leistungsfähigkeit und Motivation rechtfertigen diese Investition um ein vielfaches.

  6. Vor allem die Besonderheiten eines Führungskräfte Onboardings sollte als separat organisierter Prozess professionell umgesetzt werden, um den zukünftigen Leistungsträgern all die relevanten Inhalte, Kontakte und das Wissen zu vermitteln.

9 | Onboarding – Kann ich mir die Kosten auch sparen?

Durch aufwändige Bewerbungsprozesse und einen langen Vorlauf beim Recruiting, investieren Unternehmen viel Geld in Neueinstellungen. Damit sich die neu gewonnenen High Potentials nicht schon nach kurzer Zeit abwenden, sondern langfristig an das Unternehmen binden, ist es notwendig, bereits die Pre- und Onboarding-Phase effektiv zu gestalten, um Kündigungen zu vermeiden.

15.000 – 25.000 Euro pro Mitarbeiter –
sind die Folgekosten einer Kündigung

Die reinen Personalkosten einer Kündigung betragen laut Statistik 2.500 Euro pro Mitarbeiter. Aber das ist längst nicht alles, denn meist geht einer Kündigung eine längere Krankschreibung voraus, in der das Gehalt fortlaufend weiter gezahlt wird. Auch etwaige Abfindungen, inkl. Anwalts- und Gerichtskosten können schnell kostspielig werden. Zudem fallen Kosten für Stellenanzeigen an.

Neueinstellungen kosten Zeit

Die Anfertigung von Unterlagen und Dokumenten wie bspw. Arbeitszeugnisse kosten der Personal- oder HR-Abteilung Zeit. Ebenso zeitintensiv ist das Recruiting und die Selektion neuer Fachkräfte durch aufwändige Bewerbungsprozesse, Telefoninterviews und Vorstellungsgespräche. All das kostet Geld! Auch Onboarding kostet Geld! Diese Kosten sind allerdings in Relation zu den Kosten einer Neueinstellung recht gering.

Geld sparen durch Onboarding

Systematisches Onboarding spart Geld und bringt Geld ein. Denn nicht nur die kostspielige Suche nach neuen High Potentials entfällt, auch die Produktivität wird durch die schnelle Eingliederung der Fachkräfte ins Team gesteigert. Mitarbeiter die sich im Unternehmen willkommen fühlen, sind motivierter und bringen somit auch mehr Leistung.

10 | Die Do´s and Dont´s beim Onboarding

Dont´s

Kein Feedback / kein Ansprechpartner:  Erreichbarkeit ist gerade in den ersten Wochen enorm wichtig. Achten Sie darauf, dass neuen Mitarbeitern ein persönlicher Ansprechpartner zur Seite gestellt wird, der regelmäßig Feedback einholt und sich um eventuelle Anliegen oder Unstimmigkeiten kümmert. Denn Ungereimtheiten demotivieren und führen oft zu Kündigungen.

Investitionen vermeiden: Onboarding kostet Zeit und Geld, ist aber verglichen zu den Kosten die im Falle einer Neueinstellung anfallen, wesentlich günstiger. Onboarding lohnt sich!

Do´s

Gute Vorbereitung: Erfolgreiches Onboarding beginnt bereits vor dem ersten Arbeitstag. Sorgen Sie dafür dass der Mitarbeiter alle notwendigen Unterlagen und Informationen im Vorfeld erhält und alle wichtigen Fragen geklärt sind. Instruieren Sie alle Kollegen, damit diese nicht überrascht schauen, wenn der “Neue” vor der Türe steht.

Persönliche Kommunikation: Persönliche Vorstellung der Kollegen und Vorgesetzten, sowie regelmäßig stattfindende persönliche Feedbackrunden sind essentiell für das Onboarding.

Arbeitsplatz einrichten: Schreibtisch, Bürostuhl, PC und die benötigten Büroutensilien sollten bereitstehen. Die Funktion sämtlicher Technik und der Zugang zur Software wie Mail-Clients oder zum Server sollten vorab geprüft werden.

11 | Was bringt Unternehmen gezieltes Onboarding für das Recruting?

Onboarding bringt Recruiting Vorteile

Steigerung der Produktivität: Systematisches Onboarding ermöglicht einen optimierten Einarbeitungsprozess, mit ordentlichen Strukturen, transparenten Abläufen und klar verteilten Aufgaben.

Einsparung von Kosten: Die Einstellung inkl. Recruiting einer neuen Fachkraft, kostet Unternehmen für Mitarbeiter in der Regel 15.000-25.000 Euro. Bei Führungskräften liegen die Kosten wesentlich höher. Durch eine reibungslose Integration vermeiden Unternehmen vorzeitige Kündigungen.

Verbessertes Employer Branding: Motivierte und glückliche Mitarbeiter sind zufriedener und repräsentieren das Unternehmen positiv nach außen. Durch Onboarding Maßnahmen verbessern Unternehmen das Employer Branding und positionieren sich als attraktiver Arbeitgeber.

Zeitersparnis durch Effizienz: Durch ein optimiertes Onboarding sparen Personaler und Kollegen Zeit bei der Integration neuer Arbeitskräfte.

12 | Onboarding in Zahlen

Darum ist Onboarding so wichtig:

  • 82% der Recruiter sehen das größte Problem darin geeignete Kandidaten zu finden
  • 58% der Recruiter würden gerne mehr Bekanntheit als attraktiver Arbeitgeber erlangen – Employer Branding
  • 61% sehen die Fluktuation im Unternehmen als wichtige Kennzahl
  • 24% der Arbeitnehmer haben schon einmal in der Probezeit gekündigt
  • 58% der Unternehmen haben keine definierte Arbeitgebermarke
  • 33% der neuen Mitarbeiter hatten vorab ein anderes Bild vom Unternehmen
  • 21% der neuen Mitarbeiter haben vor dem ersten Arbeitstag keinerlei Infos erhalten
  • 50% der neuen Mitarbeiter haben in der Probezeit kein Feedback bekommen
  • 15% der neuen Mitarbeiter denken bereits am ersten Tag an eine Kündigung
  • 46% der Fachkräfte haben das Unternehmen verlassen weil Erwartungen nicht erfüllt wurden
  • 46% der Fachkräfte haben das Unternehmen aufgrund der Unternehmenskultur verlassen
  • 21% der Fachkräfte konnten nicht vernünftig in das Team integriert werden
  • 50% aller Unternehmen haben Probleme bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter

13 | Fazit

Onboarding hat einige Vorteile: Durch die systematische Eingliederung in das Unternehmen, sind neue Mitarbeiter schneller einsatzbereit. Die Wertschätzung die der Fachkraft während der Onboarding-Phasen entgegengebracht wird, wirkt sich positiv auf die Motivation aus und steigert langfristig die Performance und Produktivität.

Durch regelmäßige Feedbackgespräche während des Onboardings fühlt sich der neue Mitarbeiter gut aufgehoben und als Teil des Ganzen respektiert. Dadurch sinkt die Kündigungsrate rapide und teure Neueinstellungen können vermieden werden.

Der Onboarding-Prozess beginnt bereits vor dem ersten Arbeitstag, mit der Preboarding-Phase. Bereits hier sollten Sie als Unternehmen einen guten Eindruck machen und neuen Mitarbeitern zeigen, dass Ihr Unternehmen die richtige Entscheidung war. Gut gegliedertes und erfolgreiches Onboarding, bindet einen Mitarbeiter langfristig an Ihr Unternehmen.